Hat man nicht auch Gold beineben – Ludwig Weber, 1955

Fidelio von Ludwig van Beethoven




ROCCO
Hat man nicht auch Gold beineben
kann man nicht ganz glücklich sein;
traurig schleppt sich fort das Leben,
mancher Kummer stellt sich ein.
Doch wenn's in den Taschen fein klingelt und rollt,
da hält man das Schicksal gefangen;
und Macht und Liebe verschafft dir das Gold,
und stillet das kühnste Verlangen.
Das Glück dient wie ein Knecht für Sold,
es ist ein schönes, schönes Ding, das Gold
ein gold'nes, gold'nes Ding, das Gold, das Gold!

Wenn sich nichts mit nichts verbindet,
ist und bleibt die Summe klein;
wer bei Tisch nur Liebe findet,
wird nach Tische hungrig sein.
Drum lächle der Zufall euch gnädig und hold,
und segne und lenk'euer Streben,
das Liebchen im Arme, im Beutel das Gold,
so mögt ihr viel Jahre durchleben.
Das Glück dient wie ein Knecht für Sold,
es ist ein mächtig Ding, das Gold.

Ludwig Weber

1899-1974
Bass

Ludwig Weber (* 29. Juli 1899 in Wien; † 9. Dezember 1974 in Wien) war ein österreichischer Opernsänger (Bass).

Er studierte in seiner Heimatstadt bei Alfred Borrotau, debütierte dort 1920 an der Volksoper. Ab 1933 war er Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper in München, von 1945 an bis zu seiner Pensionierung Mitglied der Wiener Staatsoper.

1951–1962 trat er bei den Bayreuther Festspielen auf. Er gastierte in allen großen europäischen Opernhäusern und am Teatro Colón in Buenos Aires. Ab 1961 lehrte er als Professor am Salzburger Mozarteum.

Ludwig Webers Stimme wurde als eine der rundesten, wärmsten, wohltönendsten und kraftvollsten Bassstimmen des 20. Jahrhunderts gefeiert. Als seine Paradepartien galten Gurnemanz in Parsifal, Hagen in Götterdämmerung, Fasolt in Das Rheingold, König Marke in Tristan und Isolde (alle von Richard Wagner), Sarastro in Mozarts Zauberflöte, die Titelfigur in Mussorgskis Boris Godunow und der Baron Ochs auf Lerchenau in Richard Strauss' Rosenkavalier.

Weitere Aufnahmen von Ludwig Weber