Was duftet doch der Flieder – Hans Hotter, 1942

Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner




Monolog (sogenannter Fliedermonolog) des Sachs,
der sich darüber klar zu werden sucht, warum ihn der regelwidrige Gesang des Stolzing so stark berührt hat,
im zweiten Akt von Wagners Die Meistersinger von Nürnberg.

Hans Hotter

1909-2003
Bass-Bariton

Hans Hotter (* 19. Januar 1909 in Offenbach am Main; † 6. Dezember 2003 in München) war ein deutscher Bassbariton.

Hans Hotter studierte nach dem Abitur am Münchner Maximiliansgymnasium Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Gesang an der Münchner Musikakademie bei Matthäus Römer. 1930 debütierte er in Troppau. Bereits mit 22 Jahren sang er den Wanderer (Siegfried). Weitere frühe Stationen waren Breslau und Prag, bevor er 1934 nach Hamburg und 1937 nach München engagiert wurde. Hier erarbeitete er sich alle großen Bariton-Partien des deutschen Fachs (vor allem Wagner, aber auch Richard Strauss), sang aber auch häufig Mozart und Verdi. Seine Karriere konzentrierte sich auf die großen Häuser in München und Wien.

Zwischen 1952 und 1966 wirkte er regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen mit. Insbesondere als Holländer und Wotan, aber auch als Gurnemanz (Parsifal) und Hans Sachs erreichten seine Interpretationen Referenzcharakter.

Noch im hohen Alter verlieh seine charismatische Gestalt ambivalenten Figuren wie Schigolch (in Lulu) (bis 1992 !) imponierende Bühnenpräsenz (letzte Bühnenrolle; München, Februar 2001: Prinzregent in Der Opernball von Heuberger). Daneben stieg er zu den bedeutendsten Liedsängern seiner Generation auf. Eine Jahrhundertaufnahme ist seine Einspielung des Liederzyklus' Die Winterreise von Franz Schubert mit Gerald Moore als Klavierbegleiter aus dem Jahr 1955. Auch dieses stimmtechnisch sehr anspruchsvolle Werk bot er bis in die 1990er Jahre absolut stimmfest und sicher in Liederabenden auf der Bühne dar.

Sein machtvoller, unverwechselbarer Bariton paarte sich glücklich mit einer verfeinerten, dem Liedgesang entsprechenden Technik. Hinzu kam eine Darstellungskraft von großer Intensität und Intelligenz.

Weitere Aufnahmen von Hans Hotter