Synopsis: Mefistofele

von Arrigo Boito


PROLOG
Im Himmel. Die Engel preisen die Weisheit Gottes, der mit Mephisto einen Vertrag abschliesst, denn der Teufel ist überzeugt, den unermüdlichen Forscher Faust zum Bösen zu verleiten und für sich gewinnen zu können.

ERSTER AKT
Das Volk, darunter Faust und sein Schüler Wagner, geht am Ostersonntag in Frankfurt spazieren, spielt und zerstreut sich. Mit Interesse haben Faust und Wagner den Leuten zugesehen und gehen, als es zu dämmern beginnt, nach Hause. Unterwegs begegnet ihnen ein geheimnisvoller grauer Mönch, der unentwegt ihren Schritten folgt. Faust hält sich in seiner Studierstube auf und liest im Evangelium. Plötzlich tritt der graue Mönch ein, gibt sich als Mephisto zu erkennen und überredet Faust zu einem Vertrag: Der greise Gelehrte soll noch einmal alle Freuden der Jugend und Margarethe, deren Bild ihm gezeigt wird, geniessen, nach dem Tod aber der Hölle verfallen sein.

ZWEITER AKT
Faust hat sich in einen jungen, hübschen Mann verwandelt und macht Margarethe, mit der er im Garten spazieren geht, unter dem Namen Heinrich den Hof. Während Mephisto sich mit Frau Martha beschäftigt, überredet Faust seine Geliebte, der Mutter einen Schlaftrunk zu reichen, um ungestört zusammensein zu können. Mephisto hat Faust zum Höllensabbath auf den Brocken im Harz geführt. Faust aber hat quälende Visionen, in denen er Gretchen gefesselt im Kerker sieht. Mit Mephistos Hilfe will er seine Geliebte befreien.

DRITTER AKT
Gretchen liegt phantasierend in ihrer Zelle. Sie ist angeklagt worden, ihre Mutter vergiftet und ihr neugeborenes Kind getötet zu haben. Faust und Mephisto treten ein, um die zum Tode Verurteilte zu retten. Margarethe aber, die ihren Heinrich wiedererkennt, erschrickt vor dem Bösen und weigert sich entsetzt, mit ihm zu fliehen. Sie stirbt in Fausts Armen, nachdem sie Gott um Vergebung angefleht hat. Himmlische Stimmen verkünden ihre Erlösung.

VIERTER AKT
Mephisto hat Faust, der nach Helena verlangt hat, in das alte Griechenland versetzt. Helena erscheint in einer Barke, und Faust beteuert seine Liebe. Beide träumen von einer herrlichen, zukünftigen Welt. Schliesslich verlässt Faust seine Geliebte wieder, weil er nicht so weiterleben will, und kehrt heim.

EPILOG
Faust ist wieder alt und müde geworden und sitzt in seinem Studierzimmer. Er hat weder in Gretchen noch in Helena seine Erfüllung gefunden und begreift, dass nur die Liebe Gottes alles bedeuten kann. Nachdem er den Herrn angerufen hat, stirbt Faust, wie Margarethe erlöst, während Mephisto, der ihn vergebens noch einmal zu betören versucht hat, in der Erde versinkt.