Um des Fürsten Zorn zu meiden

Boccaccio von Franz von Suppé


DEUTSCH

Couplet

LAMBERTUCCIO
Um des Fürsten Zorn zu meiden, schick' ich ihm mein Weib hinein;
muss schon einer Strafe leiden, dann soll sie es lieber sein!
Und müsst' ich's am End' erleben, dass sie's nicht zurück mir geben:
Wie Gott will, wie Gott will, ich halt' still, ich halt' stiill,
wie Gott will, ich halt' still!

Als ich jünger noch an Jahren, war ich hübsch und sauber sehr.
Ach, da hab' ich's oft erfahren, wie sich Tugend übt so schwer.
Wollt' ein Mägdlein mich verführen, sagt' ich, ohne mich zu rühren:
Wie Gott will, wie Gott will, ich halt' still, ich halt' stiill,
wie Gott will, ich halt' still!

Adam hatt' im Paradiese Langweil', drum schlief er oft;
Einst lag er auf grüner Wiese, da verspürt er unverhofft,
Wie ihm eine Rippe sachte, ward geraubt; er schwieg und dachte:
Wie Gott will, wie Gott will, ich halt' still, ich halt' stiill,
wie Gott will, ich halt' still!

Als er dann sich schlecht benommen, folgend einem Weibertratsch,
Ist der Cherub schnell gekommen mit dem flammenden Karbatsch.
Eva weint, wie alle Frauen, Adam seufzt und liess sich hauen:
Wie Gott will, wie Gott will, ich halt' still, ich halt' stiill,
wie Gott will, ich halt' still!

Nachbar Scalza, der entdeckte: meine Frau wär' treulos mir,
Und der Teufel, der uns schreckte - meint er - war ihr Kavalier.
Na, wenn's wirklich wahr sein sollte und der sie sich holen wollte -
Wie Gott will, wie Gott will, ich halt' still, ich halt' stiill,
wie Gott will, ich halt' still!

Midi

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HISTORISCHE INTERPRETATIONEN

Gustav Neidlinger, 1949



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