Un di all'azzurro spazio

Andrea Chénier von Umberto Giordano


ITALIANO

CHÉNIER
palladissimo
Colpito qui m'avete ov'io geloso celo
il più puro palpitar dell'anima.
accenna al cuore
Or vedrete, fanciulla, qual poema
è la parola "Amor," qui causa di scherno!

Un di all'azzurro spazio
guardai profondo,
e ai prati col mi di viole,
piove va l'oro il sole,
e folgorava d'oro il mondo;
parea la terra un immane tesor,
e a lei serviva di scrigno il firmamento.
Su dalla terra a la mia fronte
veniva una ca'rezza viva, un bacio.
Gridai, vinto d'amor:
T'amo, tù che mi baci,
divinamente bella, o patria mia!
E volli pien d'amore pregar!
Varcai d'una chiesa la soglia;
là un prete nelle nicchie
dei santi e de la Vergine,
accumulava doni...
e al sordo orecchio
un tremulo vegliardo
invano chiedeva pane,
e invan stenddea la mano!

L'Abate ed altri si levano scandalizzati.

Varcai degli abituri l'uscio;
un uom vi calunniava
bestemmiando il suolo
che l'erario a pena sazia
e contro a Dio scagliava,
e contro agli uomini
le lagrime dei figli.

Tutti si sono arrabbiati contro Chénier. Gérard solo lo ascolta dal fondo della serra, agitatissimo. Gli altri fingono non udirlo.

In cotanta miseria
la patrizia prole, che fa?
a Maddalena
Sol l'occhio vostro
esprime umanamente qui
un guardo di pietà,
ond' io guardato ho a voi
sì come a un angelo.
E dissi: Ecco la bellezza della vita!
Ma, poi, alle vostre parole,
un novello dolor m'ha còlto in pieno petto...
O giovinetta bella,
d'un poeta non disprezzate il detto:
Udite! Non conoscete amor,
amor, divino dono, no lo schernir,
del mondo anima e vita è l'Amor!

DEUTSCH

CHÉNIER
totenbleich
Ihr habt mich dort verletzt, wo eifersüchtig ich
der Seele reinste Regungen verberge.
deutet auf sein Herz
Nun sollt Ihr sehen, Mädchen, welche Dichtung
die Liebe ist, das Wort, das hier verhöhnt wird!

Alles ist überrascht und horcht neugierig auf.

Einst blickt' ich auf zum Himmel,
dem unermesslich blauen,
und auf die Wiese, die von Blumen voll,
ergoss die Sonne ihr Gold,
und goldbeglänzt war alle Welt:
Mir schien, die Erde sei ein reicher Schatz,
ihr Schrein das Firmament,
und von der Erde weht meiner Stirne
lebendige Liebkosung zu, ein Kuss.
Da rief ich, ganz von Liebe übermannt:
"Dich liebe ich, die mich küsst,
du wunderbare, schöne Heimaterde!"
Und beten wollte ich, von Liebe erfüllt.
Ich übertrat die Schwelle einer Kirche;
dort war ein Priester, der vor den Altären
der Heiligen, der Jungfrau,
Gaben häufte -
doch seine Ohren blieben taub,
erhörten nicht das Flehen eines Greises,
vergebens streckte er die Hände aus
um Brot zu betteln!

Der Abbé und andere Gäste erheben sich empört.

Ich übertrat die Schwelle einer Hütte;
dort war ein Mann, der frevelte;
der Erde fluchte er, die kaum
genug trägt, um die Steuer zu entrichten.
Gott lästerte er,
verfluchte alle Menschen,
um seiner Kinder Elend willen.

Alles ist wütend, mit Ausnahme von Gérard, der sehr erregt im Hintergrund des Wintergartens lauscht. Die anderen geben vor, nicht hinzuhören.

In diesem grossen Elend,
was tut der Adel?
zu Madeleine
In Eurem Aug alleine
erblicke ich hier den Ausdruck
menschlichen Mitgefühls,
drum blickte ich zu Euch,
als wäret Ihr ein Engel,
und sagte: Hier ist des Lebens Schönheit!
Doch dann, als ich Euch sprechen hörte,
durchbohrten neue Schmerzen meine Brust.
O schönes Mädchen,
verachtet nicht des Dichters Wort:
Hört an! Ihr kennt sie nicht, die Liebe!
Die Liebe, Himmelsgabe, spottet ihrer nicht,
das Leben und die Seele der Welt ist Liebe!